Hallo meine Lieben,
der Reisejournalist ist nicht von Bord.
Ich bin noch da. Ihr könnt es nicht glauben. Manche langweilen sich an Bord und
ich habe immer alle Hände voll zu tun.
Nach dem Frühstück so gegen 8 Uhr
bereite ich mich auf Spanisch vor. Wir sind dann so gegen 11:30 Uhr fertig.
Dann geht es zum Sport bis 14 Uhr. Danach ist Sauna mit 3 Partien Schach
angesagt. Um 18 Uhr gibt es Abendbrot mit viel schwatzen mit allen möglichen
Leuten und um 21:15 Uhr Theater. Um 22:30 Uhr fällt mein Walter todmüde in’s Bett
und ich habe endlich Zeit zwei Zeilen zu lesen.
Nicht wahr die Zeit müsste man als Berufstätiger
mit Kindern haben. Ich kann es selber nicht fassen. Nach langen Jahren schaffe
ich es zum ersten mal 7-8 Stunden zu schlafen. Für mich unfassbar. Aber schön.
Nun ja, nun geht es aber zur Insel Robinson Crusoe.
Fast 700 Kilometer westlich von der chilenischen Küste entfernt liegt
die sag genumwobene
Robinson Crusoe Insel, wo sich der Schatz befinden soll. Dort lebte
tatsächlich einmal ein Mann jahrelang alleine. 1704 ließ sich der schottische
Matrose Alexander Selkirk auf
dieser Insel aussetzen. Der Querkopf hatte sich mit seinem Kapitän gestritten
und bestand aus Wut darauf, auf die Insel
gebracht zu werden. Dort überlegte er es sich anders, aber der Kapitän
ließ ihn nicht mehr aufs Schiff. Selkirk soll dem Kapitän gesagt haben, sein
verrottetes Schiff werde bald untergehen. Das geschah dann später auch. Selkirk
lebte vier Jahre und vier Monate allein auf der Insel. Er schlachtete
ausgesetzte Ziegen und ernährte sich von Früchten. Schließlich wurde er
gefunden und nach
England zurückgebracht. Die Erzählungen Alexander Selkirks waren
Vorlage für den Roman von Daniel Defoe „Das Leben und die seltsamen Abenteuer
des Robinson Crusoe“. In Defoes Roman wurde der Held jedoch auf einer
karibischen Insel ausgesetzt, sodass wir unsere Vorstellungen natürlich eher an
karibisches Flair fest machen, als an der Insel so wie wir sie vorfanden.
Lange Rede, es ist eine sehr bergige grüne Vulkaninsel mit man ahnt es
schon dem „ Mirador Sekirk“. Von diesem Sattel soll der verzweifelte Alexander
Selkirk nach Schiffen Ausschau gehalten haben. Um seinem einsamen Ziel zu
entkommen.
Jedenfalls ankerte die AIDA in
der Bahia Cumberland und wir tenderten mit Booten zu der Siedlung San Juan
Batista.
Bei stürmischen 11-12 Bft in Böen und recht kaltem Wind machten wir uns
auf Erkundung. Die recht steilen Ausstiege waren nichts für Walters Knie so
waren wir beide froh ein befreundetes Paar zu finden wo die Männer unten
blieben und es sich bei einem Bier auf der AIDA gemütlich machten und wir
Frauen den zwar nur dreieinhalb Kilometer langen aber 565 Meter hohen „ Mirador
Sekirk“ bestiegen. Das war schon ein Hammer, denn der extrem steile Anstieg war
rutschig und mit zum Teil sehr hohen Stufen gespickt. Die Aussichten jedoch
unglaublich schön. Natürlich waren wir stolz es geschafft zu haben. Unten
wieder angekommen, ließen wir uns ein Bier und ein letztes Pisco sour
schmecken.
Ankunft auf Robinson Crusoe |
herrlicher Frühling auf der Insel |
der Anblick ist doch wunderschön |
Kinder aus dem Ort |
"Ich" und die AIDA |
das war der Preis |
kurz vor dem Anker heben |
Abendstimmung zum Auslaufen |
Leicht beschwingt schauten wir uns noch die „Cuevas de los Patriotas“
an, in denen die Spanier die Führer der
chilenischen Unabhängigkeitskämpfer gefangen hielten.
Wäre es
wärmer gewesen wäre ich auch gern zur Tauchbasis gegangen, um mir das Wrack der
„ Dresden“ die dort 1915 versenkt wurde, anzuschauen. Als einziges Schiff
entkam die SMS
„ Dresden“ am 8. Dezember 1914 dank seines
Turbinenantriebs der Vernichtung des Ostasiengeschwaders beim Seegefecht bei
den Falklandinseln. Auf der Flucht vor ihren britischen Verfolgern ging die
Dresden am 9. März 1915 in der Cumberland Bucht der Robinson Crusoe Insel vor
Anker. Doch die Briten kamen am Morgen des 14. März 1915 in die Bucht und
beschossen, unter Missachtung der Neutralität, die vor Anker liegende Dresden.
Da auch die anschließenden Verhandlungen scheiterten, entschloss sich der
deutsche Kommandant zur Versenkung des Schiffes. Die Dresden sank am 14. März
1915 vor der Felsenküste der Bucht, wo sie heute noch liegt. Im Ort wurde die
Schule nach dem Schiff benannt, die Escuela Dresden, ebenso wie die Straße
Dresden.
Es war jedoch eindeutig zu windig und mit 9 ° Wassertemperatur
eindeutig zu kalt. Am Abend gab es ein tolles Sail- Away Dinner und für uns
endete ein wunder voller Tag.