Nach drei vollen Tagen im großen weiten
Meer endlich mal wieder Land in Sicht. Zu Haus ist der 1. Advent und ich
erhalte Bilder aus dem verschneiten Braunschweig und Halle. Hier haben wir 30
Grad und Sonnenschein. Von Weihnachtsfeeling keine Spur und mich überkommt
heftiges Heimweh. Ja es gab große Diskussion unter den Gästen warum wir hier
nicht anlegen. Wenn man jedoch bedenkt, dass die Insel nur 4,5 Quadratkilometer
groß ist und nur 49 Einwohner hat, dann werden sie von 1.000 Gästen ja quasi
überrannt. Also hat unser Kapitän die Einwohner kurzerhand auf unser Schiff
eingeladen. Das fanden alle ganz toll und wurde zum Highlight des Tages. Sie
kamen mit eine für die Insel typischen „Langboot“ und bauten hier auf dem Deck
einen Jahrmarkt auf. Was dann hier ab ging war nicht zu glauben. Knapp 1.000
Gäste stürzten auf die Stände da es sowohl eine willkommene Abwechslung war,
als auch viele einfach nur schauen und shoppen wollten. Es war jedenfalls ein
ordentliches Gewusel. Auch ich habe für Walter ein T- Shirt mit logischerweise
der Bounty erstanden und für mich eine Kette.
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endlich mal wieder Land in Sicht |
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ein Bewohner der Insel |
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die "Schlacht" am Einkaufsbasar |
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vielle Dinge mir horrenten Preisen |
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15 Doller !!! für 120 gr Honey !!! |
Aber vielleicht etwas zur Geschichte.
Die wohl ersten Bewohner waren wohl
Polynesier. Als die Bounty- Meuterer auf die Insel kamen fanden sie Statuen vor,
ähnlich denen auf der Osterinsel. Die Inseln wurden von dem britischen
Seekadetten Robert Pitcarn am 2. Juli 1767 entdeckt. Er war an Bord der HMS
Swalow unter Kaitän Phillip Carteret.
Der trug die Inseln jedoch mit einer Abweichung 330 km falsch auf der Seekarte
ein, so dass nur wenige Schiffe den Weg hierher fanden. Genau das war der
Grund, warum sich die Gruppe der Meuterer unter der Führung von Fletscher Christian die Insel als Versteck auswählten und die Bounty versenkten. Der
genaue Grund für die Meuterei am 28.04.1789 ist bis heute noch unklar. Nach
einer Irrfahrt mit der gekaperten Bounty kamen 9 Meuterer zusammen mit 6 polynesischen
Männern und 13 polynesischen Frauen am 15.01, 1790 auf der Insel Pitcairn an.
Zehn Jahre nach ihrer Ankunft lebten von den 9 Meuterern nur noch einer, John
Adams alle anderen hatte sich im Streit gegenseitig umgebracht. Nach Adam wurde
die kleinste Haupstadt der Welt, nämlich Adamstown benannt.
Seit 1838 ist Pitcairn britische
Kronkolonie. Heute versorgen sich die Bewohner selbst mit Grundnahrungsmitteln.
Alles Übrige wird mit dem Versorgungsschiff aus Auckland geliefert, auch die
Post. Die Stromversorgung läuft über 3 Dieselgeneratoren. Das Frischwasser
kommt aus Regentanks. Alle Häuser verfügen über einen Internetempfang.
Auf Pitcairn gibt es keine Badestrände
wie ich es mir so vorgestellt habe, diese sind auf den anderen Inseln, die
jedoch nur mit den Langbooten der Einheimischen erreichbar sind
Am Abend gab es zum 1. Advent einen
zünftigen Weihnachtsmarkt mit super Soul-Musik und den leckersten Stollen den
ich je gegessen habe.
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Vollmond |
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