Dienstag, 19. Dezember 2017

Historisches Waitangi - Neuseeland 15.12.17



Endlich ist es soweit, nach 4 Seetagen kommen wir mittags am 15.12. in Neuseeland an und können mit dem Tenderboot erstmals wieder festen Boden betreten. Unsere weiße Lady geht in einer malerischen Bucht umgeben von sanften Hügeln und schmucken Yachthäfen vor Anker.
Die Luft ist herrlich frisch mit 21° C und wechselnden Sonnenschein und Wolken. Ideal für einen Ausflug. Für uns ein absolutes Neuland und wir sind natürlich gespannt was uns erwartet. Kaum haben wir mit dem Tender übergesetzt erwartet uns schon ein kriegerischer Maori. Wie wir später erfahren, waren die verschiedenen Maori Stämme schon ein sehr kriegerisches Volk. Der Feind wurde kannibalisch verspeist, damit der Geist auf die siegreichen Krieger übergeht. Sei es drum, wir haben uns diesmal nicht für eine Radtour sondern einen Ausflug zur Geschichte Neuseelands und die Maori Kultur entschieden.

Der Ausflug beginnt mit einer Fahrt über die Waitangi Brücke in das Landesinnere und wir erreichen nach  ca. 30 min Fahrt Wiamte North. Dort steht das erste Haus der Te Waimate Mission. Ohne Missionar ging wohl nirgendwo was.  Alles macht einen sehr britischen Eindruck und bei einem guten starken Tee und den unvermeidlichen leckeren selbstgebackenen Plätzchen inspizieren wir die Gegend. Sanfte Hügel und viele Kühe kennzeichnen die Landschaft und man möchte meinen man wäre irgendwo in Deutschland.







Die Reiseleitung unseres Ausflugs wurde von einer Maori Frau (später stellte sich heraus dass sie die Frau eine Häuptlings ist) und einer Deutschen, die vor –zig Jahren hierher ausgewandert ist. Das hatte eine wichtige Bedeutung, denn unser nächstes Ziel war ein Maori Gemeindehaus. Wir durften an einer die Maori Zeremonie teilnehmen und das Maori Willkommen erleben. Erst nach der Zeremonie konnten wir in das Gemeindehaus. Uns wurde erklärt, dass aus dem Gemeindehaus eine alte Frau heraustreten wird und in Form eines Gesanges unsere Gruppe fragen wird ob wir in guter oder böser Absicht kommen. Nun antwortete unsere „Reisleitung- Maori“ in ihrer Sprache in einem Gesang dass wir in guter Absicht kommen. Nun durften wir das Haus barfuß betreten, erst nur die Frauen und dann die Männer. Wobei die Männer in der ersten Reihe platznehmen durften und wir Frau dahinter. Also auch bei denen keine Gleichberechtigung.  Danach hielt der Häuptling eine Ansprache und etwa 7 Stammesangehörige fielen dann in einen Singsang ein. Nun mussten wir aus unserer Mitte auch einen „ Häuptling“ auswählen (was wir schon vorher im Bus machten) der eine Ansprache an die Maori richtete. Danach sangen wir alle „ Oh Tannenbaum“…. Hm naja. Trotzdem hatte alles was extrem ergreifendes an sich. Die Maori waren ganz normal gekleidet in Jeans, Hose, Rock und T- Shirt und trotzdem war es feierlich. Jedenfalls nach dem allgemeinem Singsang wurde jeder !! von uns durch den traditionellen Gruß der Stammesangehörigen begrüßt. Das macht man in Form der Berührung von Stirn und Nase gleichzeitig. Foto anbei und ich zeige es Euch zu Hause.
Erst danach durften wir Fotos machen. Daher habe ich leider keine Aufnahmen von dem Gesang und auch keine Bilder. Interessanterweise waren wirklich alle AIDA Gäste so respektvoll und haben sich danach gerichtet und bei der Ansprache hätte man eine Stecknadel fallen lassen hören können. Es waren alle ergriffen.






man beachte die Zunge von Walter


Unsere Weiterfahrt führte uns zu den Waitangi Treaty Grounds. Hier unterzeichneten am 6. Februar 1840 Vertreter Großbritanniens und 45 Führer der Maori den „Vertrag von Waitangi“.
 Der Vertrag übertrug die Souveränität auf die britische Krone, sicherte jedoch den Maori im Gegenzug Bürgerrechte und ihre Ländereien zu. Inhaltlich weicht der Vertrag, der in Maori und in Englisch aufgesetzt wurde, allerdings in Teilen voneinander ab und ließ Raum für Interpretationen. Wie nicht anders zu erwarten ganz sicher nicht zu Ungunsten der britischen Krone.
So verloren die Maori, trotz des im Vertrag verankerten Schutzes, im 19. und 20. Jahrhundert viel von ihrem Land.
Im Jahr 1975 wurde das „Waitangi Tribunal“ von der Regierung gegründet, um mögliche Unstimmigkeiten und Vertragsverletzungen zu überwachen und zu regeln.  Für eine Entscheidungsfindung muss das Tribunal immer beide Vertragsvarianten prüfen, denn beide wurden 1840 unterzeichnet und haben bis heute ihre Gültigkeit. Immer wieder kommt es zu
Protestbewegungen bis in die heutigen Tage.
Das Gemeindehaus der Maori und das Haus der Vertragsunterzeichner ist auf dem wunderschön gelegenem Gelände mit Blick in die Bucht in der unsere AIDA liegt zu sehen.


hier wurde der Vertrag unterzeichnet

ein geglücktes Foto im Garten




so sehen die Gemeindehäuser aus, einfach toll



Bemerkenswert ist  ein riesiger Waka. Das sind zwischen 14-24 tonnenschwere und 35 Meter lange Kanus. Es bezeichnet einerseits das Kanu als Boot und andererseits zusammen mit einem Namenszusatz das Kanu, mit dem die polynesischen Vorfahren von Hawaiki nach Neuseeland gekommen sind und von dem betreffenden Kanu sie abstammen. Teilweise wurden die Kanu miteinanderverbunden um auf dem Meer eine stabile Lage zu garantieren. Jedes Jahr gibt es zum Nationalfeiertag in dieser Region ein Waka- Fest.







Nach Ende des Ausfluges habe ich noch einen kleinen Bummel durch Waitangi gemacht. Waitangi ist ein Ortsteil der Stadt Paihia in der Region Northland von Neuseeland. Das ehemalige 800 Seelen kleine Fischerdorf gilt als der Geburtsort Neuseelands.
Heute ist der Ort am Eingang der berühmten „Bay of Islands“ ein beliebtes Touristenziel und auch dem entsprechend ausgelegt.
Zurück an Bord erlebten wir noch einen malerischen Sonnenuntergang und freuten uns auf den nächsten Tag in Auckland.

das ist der Maori Gruß



1 Kommentar:

  1. Endlich wieder einen Eintrag in den Blog,DANKE !
    Walter kann den Maoris durchaus Paroli bieten mit Seiner Zunge !!

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