Endlich ist es soweit, nach 4 Seetagen kommen wir mittags am 15.12. in
Neuseeland an und können mit dem Tenderboot erstmals wieder festen Boden
betreten. Unsere weiße Lady geht in einer malerischen Bucht umgeben von sanften
Hügeln und schmucken Yachthäfen vor Anker.
Die Luft ist herrlich frisch mit 21° C und wechselnden Sonnenschein und
Wolken. Ideal für einen Ausflug. Für uns ein absolutes Neuland und wir sind
natürlich gespannt was uns erwartet. Kaum haben wir mit dem Tender übergesetzt
erwartet uns schon ein kriegerischer Maori. Wie wir später erfahren, waren die
verschiedenen Maori Stämme schon ein sehr kriegerisches Volk. Der Feind wurde
kannibalisch verspeist, damit der Geist auf die siegreichen Krieger übergeht.
Sei es drum, wir haben uns diesmal nicht für eine Radtour sondern einen Ausflug
zur Geschichte Neuseelands und die Maori Kultur entschieden.
Der Ausflug beginnt mit
einer Fahrt über die Waitangi Brücke in das Landesinnere und wir erreichen
nach ca. 30 min Fahrt Wiamte North. Dort
steht das erste Haus der Te Waimate Mission. Ohne Missionar ging wohl nirgendwo
was. Alles macht einen sehr britischen
Eindruck und bei einem guten starken Tee und den unvermeidlichen leckeren
selbstgebackenen Plätzchen inspizieren wir die Gegend. Sanfte Hügel und viele Kühe
kennzeichnen die Landschaft und man möchte meinen man wäre irgendwo in
Deutschland.
Die Reiseleitung unseres
Ausflugs wurde von einer Maori Frau (später stellte sich heraus dass sie die
Frau eine Häuptlings ist) und einer Deutschen, die vor –zig Jahren hierher
ausgewandert ist. Das hatte eine wichtige Bedeutung, denn unser nächstes Ziel
war ein Maori Gemeindehaus. Wir durften an einer die Maori Zeremonie teilnehmen
und das Maori Willkommen erleben. Erst nach der Zeremonie konnten wir in das
Gemeindehaus. Uns wurde erklärt, dass aus dem Gemeindehaus eine alte Frau
heraustreten wird und in Form eines Gesanges unsere Gruppe fragen wird ob wir
in guter oder böser Absicht kommen. Nun antwortete unsere „Reisleitung- Maori“
in ihrer Sprache in einem Gesang dass wir in guter Absicht kommen. Nun durften
wir das Haus barfuß betreten, erst nur die Frauen und dann die Männer. Wobei
die Männer in der ersten Reihe platznehmen durften und wir Frau dahinter. Also
auch bei denen keine Gleichberechtigung.
Danach hielt der Häuptling eine Ansprache und etwa 7 Stammesangehörige
fielen dann in einen Singsang ein. Nun mussten wir aus unserer Mitte auch einen
„ Häuptling“ auswählen (was wir schon vorher im Bus machten) der eine Ansprache
an die Maori richtete. Danach sangen wir alle „ Oh Tannenbaum“…. Hm naja.
Trotzdem hatte alles was extrem ergreifendes an sich. Die Maori waren ganz
normal gekleidet in Jeans, Hose, Rock und T- Shirt und trotzdem war es
feierlich. Jedenfalls nach dem allgemeinem Singsang wurde jeder !! von uns
durch den traditionellen Gruß der Stammesangehörigen begrüßt. Das macht man in
Form der Berührung von Stirn und Nase gleichzeitig. Foto anbei und ich zeige es
Euch zu Hause.
Erst danach durften wir Fotos machen. Daher habe ich leider keine
Aufnahmen von dem Gesang und auch keine Bilder. Interessanterweise waren
wirklich alle AIDA Gäste so respektvoll und haben sich danach gerichtet und bei
der Ansprache hätte man eine Stecknadel fallen lassen hören können. Es waren
alle ergriffen.
man beachte die Zunge von Walter |
Unsere Weiterfahrt führte uns zu den Waitangi Treaty Grounds. Hier
unterzeichneten am 6. Februar 1840 Vertreter Großbritanniens und 45 Führer der
Maori den „Vertrag von Waitangi“.
Der Vertrag übertrug die
Souveränität auf die britische Krone, sicherte jedoch den Maori im Gegenzug
Bürgerrechte und ihre Ländereien zu. Inhaltlich weicht der Vertrag, der in
Maori und in Englisch aufgesetzt wurde, allerdings in Teilen voneinander ab und
ließ Raum für Interpretationen. Wie nicht anders zu erwarten ganz sicher nicht
zu Ungunsten der britischen Krone.
So verloren die Maori, trotz des im Vertrag verankerten Schutzes, im
19. und 20. Jahrhundert viel von ihrem Land.
Im Jahr 1975 wurde das „Waitangi Tribunal“ von der Regierung gegründet,
um mögliche Unstimmigkeiten und Vertragsverletzungen zu überwachen und zu
regeln. Für eine Entscheidungsfindung
muss das Tribunal immer beide Vertragsvarianten prüfen, denn beide wurden 1840
unterzeichnet und haben bis heute ihre Gültigkeit. Immer wieder kommt es zu
Protestbewegungen bis in die heutigen Tage.
Das Gemeindehaus der Maori und das Haus der Vertragsunterzeichner ist
auf dem wunderschön gelegenem Gelände mit Blick in die Bucht in der unsere AIDA
liegt zu sehen.
hier wurde der Vertrag unterzeichnet |
ein geglücktes Foto im Garten |
so sehen die Gemeindehäuser aus, einfach toll |
Bemerkenswert ist ein riesiger Waka. Das sind zwischen 14-24 tonnenschwere
und 35 Meter lange Kanus. Es bezeichnet einerseits das Kanu als Boot und andererseits
zusammen mit einem Namenszusatz das Kanu, mit dem die polynesischen Vorfahren
von Hawaiki
nach Neuseeland gekommen sind und von dem betreffenden Kanu sie abstammen. Teilweise
wurden die Kanu miteinanderverbunden um auf dem Meer eine stabile Lage zu
garantieren. Jedes Jahr gibt es zum Nationalfeiertag in dieser Region ein Waka-
Fest.
Nach Ende des Ausfluges habe ich noch einen kleinen Bummel durch
Waitangi gemacht. Waitangi ist ein Ortsteil der Stadt Paihia in der Region
Northland von Neuseeland. Das ehemalige 800 Seelen kleine Fischerdorf gilt als
der Geburtsort Neuseelands.
Heute ist der Ort am Eingang der berühmten „Bay of Islands“ ein
beliebtes Touristenziel und auch dem entsprechend ausgelegt.
Zurück an Bord erlebten wir noch einen malerischen Sonnenuntergang und
freuten uns auf den nächsten Tag in Auckland.
das ist der Maori Gruß |
Endlich wieder einen Eintrag in den Blog,DANKE !
AntwortenLöschenWalter kann den Maoris durchaus Paroli bieten mit Seiner Zunge !!